Die Coronavirus-Pandemie hat den meisten von uns einen gewaltigen Strich durch die Reise-Rechnung 2020 gemacht. Nun neigt sich das Jahr langsam, aber sicher dem Ende zu und die Unsicherheit bei Urlaubsfans ist vielerorts groß: Soll ich einen Uraub für 2021 buchen? Und wenn ja, wohin? Und unter welchen Bedingungen werde ich dann wohl reisen? Es gibt unzählige Fragezeichen rund um die Zukunft in der Krise. 

Auch die Akteure der Reisebranche tüfteln gerade an neuen Wegen und Möglichkeiten, um den Betrieb trotz Pandemie am Laufen zu halten. In diesem Zuge hat Lufthansa-Führungskraft Björn Becker den Immunitätsausweis als mögliche Lösung im langfristigen Bereich ins Spiel gebracht. Aber was hat es mit einem solchen Nachweis eigentlich auf sich? Der reisereporter beantwortet die wichtigsten Fragen.

Aktuelle Deals

Was ist der Immunitätsausweis?

Der sogenannte Immunitätsausweis wurde zum ersten Mal Mitte des Jahres diskutiert. Dabei handelt es sich um eine Art Bescheinigung dafür, dass man die Coronavirus-Infektion bereits überstanden hat und entsprechende Antikörper entwickelt hat. Durch den Pass sollten diese Menschen dann wieder mehr Freiheiten bekommen als Leute, die noch nicht infiziert waren. 

Die Diskussion wurde damals allerdings wegen vielen Unsicherheiten, ethischer Bedenken und eines fehlenden Impfstoffs verworfen. Der Impfstoff ist nun allerdings auf einem guten Weg und viele Unsicherheiten sind beseitigt. Allerdings nicht die entscheidenden, gibt Infektiologe Matthias Stoll dem reisereporter gegenüber zu bedenken: „Wir wissen bisher überhaupt noch nicht, welche Immunität (a) messbar und b) verlässlich wäre.“ Ein solcher Nachweis sei ohnehin ein „diskriminierender Akt“.

Muss ich mich impfen lassen, um zu reisen?

Der Impfstoff gegen das Coronavirus kommt zwar früher auf den Markt als ursprünglich erwartet. Trotzdem gibt es noch einige Fragezeichen in Bezug auf die Impfung. Zum Beispiel ist unklar, wer zuerst geimpft werden soll und wie lange eine Impfdosis dann gegen eine Infektion wirkt. Experten erwarten zudem, dass es einige Monate dauern wird, bis genügend Menschen geimpft sind, um eine Herdenimmunität herzustellen.

Besonders für Reisende bedeutet das oft, dass in ihrem Zielland eventuell noch keine Immunität vorhanden ist und sie für die Einreise entweder einen Corona-Test vorweisen müssen oder sogar eine Impfung.

Inwieweit diese Theorie allerdings umgesetzt wird und welche Länder auf welche Maßnahmen setzen, ist derzeit noch vollkommen unklar. Die Bundesregierung hat sich zu Beginn der Impfdebatte allerdings zunächst gegen eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen. Wie das aber in anderen Ländern gehandhabt wird, das bleibt abzuwarten. 

Welche Maßnahmen für Reisen sind realistisch?

Wir sehen bereits jetzt, was auch in Zukunft bei Auslandsreisen auf uns zukommen könnte: Gesundheitschecks am Airport, Fiebermessung und Quarantäne-Pflicht bei der Rückkehr aus einem Risikogebiet. Solange die Welt die Pandemie nicht in den Griff bekommt, werden wir auf Reisen mit entsprechenden Einschränkungen konfrontiert werden. Dazu zählt nun auch immer mehr die Pflicht, vor der Einreise einen Covid-19-Test zu machen und das negative Testergebnis vorzulegen, wie es auch in Spanien eingeführt werden soll