Lost Place: In Zentralasien wächst die jüngste Wüste der Welt
Einst war der Aralsee zwischen Kasachstan und Usbekistan der viertgrößte See der Erde. Durch seine Austrocknung wandelt sich die Region aber immer mehr – die jüngste Wüste der Welt wächst von Jahr zu Jahr.
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Weltweit gibt es zahlreiche Wüsten aus Eis, Sand, Kies, Salz, Stein oder Fels. Die meisten bestehen bereits seit Jahrtausenden – mit 80 Millionen Jahren ist die Namib-Wüste in Afrika die älteste Wüste weltweit. Die jüngste Wüste der Welt wächst hingegen zwischen Kasachstan und Usbekistan heran.
Aralkum ist etwa 60 Jahre alt: Die jüngste Wüste der Welt
Die Aralkum ist eine etwa 60 Jahre alte Sand-Salz-Wüste, die sich durch Austrocknung des Aralsees bildet. Mitte des letzten Jahrhunderts war dieser mit einer Fläche von 68.000 Quadratkilometern noch der viertgrößte See der Erde. Was heute vielerorts noch von ihm übrig ist: gestrandete Geisterschiffe, Berge von Muschelschalen, dicke Salzkrusten und karge Dünenlandschaften.
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Die Wüste Aralkum breitet sich immer weiter aus – der Aralsee schrumpft.
Die Wasseroberfläche des südlichen Aralsees schrumpft immer weiter, wodurch das Gebiet von Aralkum heute bereits die Größe der Schweiz hat, so der usbekische Tourenanbieter „Silk Road Destinations“.
Durch Misswirtschaft ist von dem mit Pestiziden belasteten See nicht mal mehr ein Zehntel übrig. Hervorgerufen wurde diese Entwicklung durch die massive Vergrößerung der bewässerten Agrarflächen zum Anbau von Baumwolle und der Raubbau an den beiden Zuflüssen Amudarja und Syrdarja während der Sowjetzeit.
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Zum AngebotAttraktion für Touristen: Ehemaliger Hafen ist nun ein Schiffsfriedhof
Gleichzeitig ist der Salzgehalt des dortigen Wassers in den letzten Jahrzehnten von 14 auf 100 Gramm pro Liter gestiegen, das wiederum zu Klimaveränderungen in der Aralseeregion führt. Mehr als 200 Tier- und Pflanzenarten, die im Meer selbst und in seiner Umgebung lebten, sind aufgrund dessen ausgestorben. Nur seltene Saxaul-Pflanzen sind auf der Oberfläche des ehemaligen Meeresbodens zu sehen.
Touristen können sich das Ausmaß selbst vor Augen führen, beispielsweise im ehemaligen Hafen der usbekischen Stadt Mujnak. Dieser befindet sich heute etwa 150 Kilometer vom Wasser entfernt und gleicht einem Lost Place. Denn im Hafenbecken stehen ordentlich nebeneinander aufgereiht auf dem Trockenen rostige Schiffe als Besucherattraktion.