Heiner Lauterbach: Mein Starnberger See
Gerade erst landete der Erfolgs-Schauspieler einen Nr.1-Kinohit mit „Willkommen bei den Hartmanns“. Die Flüchtlings-Komödie spielt in Bayern, wo auch Lauterbach mit seiner Familie lebt. Hier erzählt er, warum sich das wie Dauer-Ferien anfühlt.
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Von Heiner Lauterbach
Letzten Sommer bin ich mit meinem achtjährigen Sohn Vito um den Starnberger See gewandert. Ich wollte ihm einmal zeigen, wie schön seine Heimat ist, und warum ich vor Jahren hier meinen Wohnsitz genommen habe. Mehrere Tage haben wir für die rund 50 Kilometer gebraucht und am Abend in wechselnden Hotels und Pensionen übernachtet. Vito fand das total spannend. Und ich kam mit einem neuen Gefühl von Dankbarkeit zurück. Dankbar für dieses kleine Paradies, das uns der liebe Gott mit dem Starnberger See geschenkt hat. Hier sind meine fünf Tipps für einen Besuch:
1. Hinaus aufs Wasser
Am Horizont verschwimmen die Berge im blauen Himmel, nichts ist zu hören außer dem Glucksen und sanftem Dahinplätschern der Wellen. Um das Paradiesische dieses Sees in vollen (Atem)Zügen zu genießen, muss man aufs Wasser. Egal ob mit Segel-,Tret- oder Ruderboot: einfach treiben und die Seele baumeln lassen. Bootsverleiher gibt es überall.
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2. Der schönste Platz zum Baden
Den gibt es in Possenhofen, wo auch das gleichnamige Schloss steht, in der „Sisi“ Elizabeth, die Kaiserin von Österreich ihre Kindheit verbracht hat. Die ehemalige Parkanlage des Schlosses ist heute ein weitläufiges Erholungsgebiet mit Liegewiesen, Badestegen, Grillplätzen sowie einem Volleyballfeld und einem Spielplatz für Kinder – und selbstverständlich auch mit einem kleinen Biergarten. Windsurfer haben am Nordende ihren eigenen Bereich.
3. Die Roseninsel
Zwischen Possenhofen und Feldafing legt jeden Tag im Sommer (Juni bis September) ein Fährboot ab. Nur fünf Minuten dauert die Überfahrt zur romantischen Roseninsel, die einzige Insel des Starnberger Sees. Sie ist nur rund 2.5 Hektar groß und zählt offiziell nur einen Einwohner: den Gärtner, der hier hunderte von hochstämmigen Duftrosen hegt und pflegt.
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4. Das Museum Buchheim
Sein Weltbestseller und Film „Das Boot“ sind unvergessen. Doch Autor Lothar-Günther Buchheim fuhr nicht nur im Zweiten Weltkrieg als U-Boot-Oberleutnant zur See – er war auch ein bedeutender Maler, Fotograf, Verleger und besessener Sammler, besonders von Bildern des Expressionismus.
In Bernried hat er sich seinen Lebenstraum erfüllt. Alte Baumgruppen, verwunschene Teiche, Pagoden, Skulpturen und andere Kunstwerke säumen den Weg vom Besucherparkplatz zu seinem „Museum der Phantasie“, einem der schönsten Museen Deutschlands.
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Zum AngebotUnter einem Dach ist hier nicht nur seine auf über 100 Millionen Euro geschätzte Sammlung von Expressionisten zu sehen. Darunter befinden sich auch ein Völkerkundemuseum und eine Volkskundliche Sammlung. Die „Nebensammlungen“ umfassen Kunsthandwerk aus aller Welt, bayerische Volkskunst, Kultgegenstände aus Afrika und anderen außereuropäischen Ländern. Ein „Muss“ für jeden Seebesucher. Nicht nur an regnerischen Tagen.
5. Essen und Trinken
Wenn es außer der paradiesischen Landschaft noch einen Grund gibt, warum ich an den Starnberger See gezogen bin, dann die bayerische Gastlichkeit. Verhungern muss hier niemand. Verdursten erst recht nicht. Und das auf höchstem gastronomischem Niveau. Hier nur drei Tipps:
1. Haerings Wirtschaft in Tutzing
Die Sonne bratzt vom Himmel, große Bäume spenden Schatten und die Beine baumeln im glasklaren Wasser des Sees. Dazu der erste Schluck aus einer frischen Maß Bier. Kann es was Schöneres geben? Wie in jedem bayerischen Biergarten, darf sich der Besucher auch hier sein Essen selbst mitbringen. Aber wer macht das schon, wenn es am Brotzeitstand so verführerisch nach Schweinebraten, Hendl oder Obatzda duftet? Und ein paar Meter weiter nach „Steckerlfisch“? Renken, Weißfische oder Brachsen frisch aus dem See, lecker mariniert, auf einen Stock (Steckerl) gespießt und frisch gegrillt.
2. Buchscharner Seewirt
Soll es mehr als ein Imbiss oder Brotzeit sein? Von der eingedeckten Bierbank beim Buchscharner Seewirt in Münsing geht der Blick weit hinaus auf den See. Ob traditionelle bayerische Gerichte aus Großmutters Zeiten oder moderne lukullische Raffinessen, ob frischer Fisch aus dem See oder Wild von einheimischen Jägern – in dem 300 Jahre alten Landhaus wird auf höchstem Niveau gekocht.
3. Restaurant „Zum Kleinen Seehaus“
Langsam geht die Sonne über dem See unter. Zeit für einen Aperitif an der Beach Bar des „Kleinen Seehaus“ bei mir um die Ecke. Und dann ein Blick in die Speisekarte mit dem Schwerpunkt auf mediterraner Küche und Fischgerichte. Für was entscheiden wir uns? Für den Steinbutt oder die Jakobsmuscheln? Oder doch für das Filet vom Flussbarsch? Egal. Dazu ein gutes Glas Wein. Perfekter kann ein Tag am Starnberger See nicht ausklingen.