Die einen ziehen los, um abzuschalten. Die anderen planen, möglichst viele Kontakte zu knüpfen. So oder so: Diejenigen, die einmal alleine auf Reisen waren, tun es in der Regel noch mal.

Problematisch ist, dass der Schritt zur unabhängigen Urlaubsplanung vielen Angst macht. Immerhin ist die Bandbreite an Klischees groß: Abenteurer säßen im Flugzeug neben skurrilen Unbekannten, seien im Zweifelsfall auf sich gestellt und bekämen außer Selfies keine gescheiten Fotos. 

Dass diesen Sorgen zahlreiche Anlässe für einen Solo-Trip gegenüberstehen, gerät oft in Vergessenheit. Der reisereporter hilft – und verrät dir zehn Gründe für eine Reise alleine.

1. Bei einem Solo-Trip spielst du die Hauptrolle

Eigentlich ist der Mensch ein Herdentier. Und so passiert es schnell, dass sich in unterschiedlichen Freundeskreisen eine gewisse Gruppendynamik entwickelt. Die Rollen sind dabei vielfältig. Es gibt die Fröhlichen, die Pragmatischen, die Partylöwen, die Schlafmützen und viele mehr. 

Wer alleine reist, entzieht sich seinem herkömmlichen Image. Denn Solo-Traveller spielen in ihrem Urlaub die Hauptrolle. Das heißt auch, dass nur die eigenen Bedürfnisse und Interessen im Vordergrund stehen. Du hast also stets die Möglichkeit, dich zu fragen, worauf du Lust hast – und genau das zu tun!

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2. Wenn du alleine reist, traust du dich mehr

So gut die Nähe von Familie und Freunden auch tut: Alleine zu sein bedeutet Privatsphäre. Sie sorgt dafür, dass sich Menschen anders verhalten, weil beispielsweise die Angst vor einer Blamage wegfällt. Sie riskieren mehr, denn die Hemmschwelle ist niedriger. 

Je höher die Überwindung, desto besser: Wer alleine reist, traut sich mehr.

Das wiederum hat zur Folge, dass der Urlaub mehr Möglichkeiten bietet – vom Bungee-Jumping übers Hochseefischen bis hin zum Karaokesingen. Klappt etwas nicht, erfährt es keiner. Und wenn doch alles gut läuft, hast du immer noch die Möglichkeit, deine Lieben mit Fotos und Videos an deinen Erfahrungen teilhaben zu lassen. 

3. Du lernst eine Sprache direkt vor Ort besser kennen

Die Komfortzone zu verlassen ist oftmals anstrengend. Deshalb neigen Menschen dazu, den einfachsten Weg zu gehen, auch in Sachen Kommunikation. Wer mit deutschen Freunden reist, spricht meist auch in der Muttersprache. Und kommt es doch zu einer Situation, in die Einheimische involviert sind, schicken Reisende oftmals den Sprachbegabtesten vor.

Diese Barriere durchbrechen Solo-Traveller – gezwungenermaßen. Das lohnt sich in der Regel. Denn unabhängig davon, ob du dich mit Händen und Füßen, Englischbrocken oder frischen Sprachentdeckungen verständigst: Die Hemmungen verfallen und du lernst mit jedem neuen Kontakt dazu.

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4. Alleine zu reisen bedeutet nicht, dass du einsam bist

Wer plant, alleine zu verreisen, stellt schnell fest: Im Bekanntenkreis stößt das Vorhaben auf Kritik. Die Sorgen beziehen sich oftmals auf eine vermeintliche Einsamkeit und Langeweile von Solo-Travellern. Dass Alleinreisende sich tatsächlich gelegentlich zurückziehen, ist längst kein Geheimnis. Allerdings sind sie niemandem eine Erklärung dafür schuldig. 

Hinzu kommt, dass jeder die Möglichkeit hat, sich bei Bedarf unter Leute zu mischen – ob an der Bar, in der Unterkunft oder am Meer.

Nicht selten kommt es vor, dass Reisende sich bei einer Party am Strand kennenlernen. Für ausgelassene Stimmung sorgt die Kulisse allemal.

Denn treffen offene Menschen auf Gleichgesinnte, nehmen sie sich wahr. Und oft reicht dafür schon ein einfaches Lächeln. Probier es doch testweise aus, solange du in Deutschland bist!

5. Du lernst als Alleinreisender, mit Geld umzugehen

Die Frage nach den Kosten, die im Urlaub aufkommen, reist mit. Deshalb planen viele ein gewisses Budget als Taschengeld für den Transport, das Essen und Aktivitäten ein. Reicht es nicht, wenden sie sich in der Regel an Mitreisende. Und weil die zum Familien- oder Freundeskreis gehören, verleihen sie ihr Geld munter.

Das Problem: Durch die Hilfsbereitschaft der Mitreisenden neigen Urlauber dazu, mehr zu konsumieren und zu kaufen als geplant. ein Dilemma, dem Solo-Trips ein Ende setzen. Denn Alleinreisende rechnen ihre Ausgaben aufgrund mangelnder Möglichkeiten gut durch. Du lernst also, auf dein Geld aufzupassen und eigenverantwortlich damit umzugehen.

6. Du lernst dich von einer anderen Seite kennen

So spannend und atemberaubend die Eindrücke auf der Reise auch sind: Bei einem Solo-Trip gibt es stets Momente der Ruhe. In diesem Zeitfenster reflektieren Alleinreisende zwar ihr Urlaubsziel. Doch auch mit dem eigenen Dasein und Leben beschäftigen sie sich oft. Klingt spirituell, ist aber eine große Chance, mit sich selbst ins Reine zu kommen. 

Meeresrauschen beruhigt längst nicht nur Insel-Fans: Eine spirituelle Reise lohnt sich im Solo-Travel-Urlaub.

Hierbei hilft zum Beispiel Digital Detox, also eine bewusste Auszeit von Smartphone, Tablet und Computer. Die Folge: kein Alltagsstress, keine Rechnungen und keine Mails. Das bringt nicht nur Ruhe, sondern auch einen freien Kopf und eine kreative Ader. Auch hier gilt: Probier es doch schon zu Hause aus! 

7. Die Chancen auf eine Romanze erhöhen sich

Fast jeder hat den Drang, den passenden Deckel für sich zu finden und den Rest seines Lebens mit ihm zu verbringen. Doch oft ist es umgekehrt: Die große Liebe findet uns. Und zwar meistens dann, wenn wir nicht bewusst nach ihr suchen – zum Beispiel im Solo-Travel-Urlaub.

Eine traumhafte Kulisse, der sanfte Sonnenuntergang und Schmetterlinge im Bauch: Romanzen sind im Urlaub besonders schön.

Denn auf Reisen triffst du Menschen aus verschiedensten Lebensbereichen. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand dabei ist, der die gleichen Interessen, Träume und Ziele teilt, ist also relativ hoch. Und auch Vergebene haben als Solo-Traveller die Möglichkeit, sich zu verlieben, zum Beispiel in die Natur, Sehenswürdigkeiten oder ganze Städte. Romantischer geht’s nicht!

8. Du führst wertvolle Gespräche, wenn du alleine reist

Im Urlaub mit der Familie oder Freunden unterhalten sich Reisende oft über Themen wie Finanzen, Berufe oder Hobbys. Das ist zwar schön, bedeutet allerdings auch, dass der Alltag noch immer präsent ist. Dazu kommt, dass sich die Gespräche dadurch oft im Kreis drehen – ebenso wie die jeweiligen Sichtweisen.

Wer hingegen keinen Reisebegleiter hat, unterhält sich automatisch mehr mit Fremden. Sind sie ebenfalls alleine unterwegs, dient schon simpler Smalltalk als Basis. Dann driften die Gespräche oft in verschiedene Richtungen ab. Der Grund: Auf Reisen beschäftigen sich viele mit sich selbst und sind so zugänglicher für tiefgründige Konversationen. 

9. Du bringst Aufnahmen mit, an die du dich ewig erinnerst

Wer behauptet, im Solo-Travel-Urlaub machten Reisende nur Selfies, der irrt. Denn dadurch, dass sie mit mehr Menschen in Kontrakt treten, häufen sich auch die Möglichkeiten, einzigartige Begegnungen festzuhalten. Mit dabei: lustige Gruppenselfies, unvergessliche Schnappschüsse und sagenhafte Aufnahmen der Natur. 

Es ist ein offenes Geheimnis unter Alleinreisenden: Verrückte Schnappschüsse schaffen die besten Erinnerungen.

Oftmals sind die Fotos und Videos anschließend weder perfekt noch professionell. Das verlangt aber auch keiner. Denn solange der Erinnerungswert so hoch ist, dass du dich beim Anblick der Aufnahmen sofort an Ort und Stelle träumst, gerät der Rest in Vergessenheit. 

10. Nur du kennst die Details deines Solo-Travel-Urlaubs

Wer mit der Familie oder Freunden verreist, geht oft viele Kompromisse ein. Das hat zur Folge, dass nicht alle Beteiligten rundum zufrieden sind. Eine Situation, die ohnehin zu Stress führt. Noch schlimmer wirken dann die unterschiedlichen Sichtweisen und Erzählungen nach dem Urlaub: Während einer euphorisch berichtet, zieht der andere ein langes Gesicht.

Das bringt uns prompt zum nächsten Vorteil des Alleine-Reisens: Es gibt nur eine Version deiner Erlebnisse. Niemand nimmt dir das gute Gefühl, das aufkommt, wenn du deine Geschichten mit den Liebsten teilst.