Weißer Sand, schwindelerregende Klippen und die tosende Nordsee: Helgoland, Deutschlands einzige Hochseeinsel, verfügt über eine traumhafte Natur, die jährlich zahlreiche Touristen in ihren Bann zieht.

Doch auch dieser beliebte Urlaubsort litt unter der Covid-19-Pandemie. Der Tourismus, der als Helgolands wichtigster Wirtschaftszweig gilt, kam vollständig zum Erliegen – obwohl es weder einen Coronavirus-Verdacht noch eine Infektion auf der Insel gab.

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„99,1 Prozent weniger Touristen“ auf Helgoland

Wie dramatisch der Einbruch war, machte Lars Johannson, der örtliche Tourismusdirektor, im Gespräch mit dem Sender „N-TV“ deutlich: „Wir hatten im April im Vergleich zum Vorjahr 99,1 Prozent weniger Touristen.“

Wie Helgolands Touristik unter der Corona-Krise litt

„Zwei Monate, von Mitte März bis Mitte Mai, waren ganz hart“, erklärte Johannson weiter. Zwar sei die Insel inmitten der Nordsee trotz der Tatsache, dass sie 60 Kilometer vom Festland entfernt liegt, nicht gänzlich von der Außenwelt abgeschnitten gewesen. Allerdings hätten in diesem Zeitraum nur Geschäftsleute Helgoland besucht. Nicht einmal Insulaner seien in der Lage dazu gewesen, einzureisen. Nur bei dringenden Arztbesuchen hätte es Ausnahmen gegeben. 

Zum Vergleich: Nach Angaben des Tourismusdirektors kommen im Normalfall 400.000 Urlaubsgäste auf die 1.500-Seelen Insel. Dazu kamen Johannson zufolge logistische Herausforderungen: „Wie halten wir die Logisitikkette aufrecht, wenn nur noch ein Schiff zweimal pro Woche die Insel ansteuert?“ 

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Trotz allen Schwierigkeiten sieht er aber auch Vorteile in Helgolands Umgang mit der Krise. Der Tourismusdirektor ist der Meinung, die strengen Maßnahmen seien für die ausbleibenden Coronavirus-Infektionen verantwortlich: „Letztendlich waren wir durch die Abriegelung auf der relativ sicheren Seite.“ Zudem seien die Tiere durch die neu gewonnene Ruhe entspannter gewesen. Sie hätten mehr Platz genossen als sonst.

Touristische Reisen nach Helgoland sind wieder erlaubt

Am 8. Mai entschied das Bundesland Schleswig-Holstein, die Touristik ab dem 18. Mai wieder hochzufahren. Seitdem steigt Johannson nach die Zahl der Urlauber. Auch Tagesgäste kämen trotz gültiger Corona-Regeln wieder auf die Insel. „Jetzt hoffen wir, dass wir uns Stück für Stück weiter Richtung Normalität bewegen“, sagt der Tourismusdirektor. „Aber das dauert sicherlich noch.“

Schuld daran sind zum Beispiel Maßnahmen, die zum Social Distancing, also der räumlichen Trennung von Menschen, beitragen. Denn auch die maximale Kapazität der Schiffe ist nun an den Umstand angepasst: Während im Normalfall rund 3.500 Touristen täglich mit dem Schiff auf die Insel kamen, sind es jetzt unter 2.000.