Die grüne Stadt Bristol

Die Clifton Downs, Ashton Court, der Avon – Bristol mag eine Großstadt sein, aber überall ziehen sich breite Grünflächen in das Stadtgebiet hinein. Und auf sehr ökologische Weise hat Bristol sogar im ganzen Land Spuren hinterlassen: Das National Cycle Network, das sich auf fast 24.000 Kilometern durch das Vereinigte Königreich zieht, entstand von 1984 an genau hier.

Die erste Strecke ist auch heute noch ein Highlight – sie führt größtenteils autofrei auf einer alten Eisenbahntrasse von Bristol bis ins benachbarte Bath. Fahrradfahren ist trotz teilweise gewaltiger Höhenunterschiede in der Stadt am Avon für viele Alltag.

Der historische Park des Ashton Court Estate liegt nur wenige Kilometer von Stadtzentrum Bristols entfernt.

Der kleine Zoo im Stadtteil Clifton widmet sich ausdrücklich gefährdeten Tierarten. Sie werden hier am Rande des Univiertels gezielt gezüchtet. Außerdem hat der Tierpark das Ansinnen, Lebensräume zu erhalten und ein breiteres Verständnis der Natur zu vermitteln.

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Wer noch mehr Landschaft möchte, braucht nur vor die Tore der Stadt zu fahren – die Küste ist ebenso nah wie die Cotswolds, ein Landschaftsschutzgebiet mit Bilderbuchdörfern.

Die Partystadt Bristol

Rund 40.000 Studenten wollen feiern: Kein Wunder, dass Bristol eine von Englands Toppartystädten ist. In den Pubs von Clifton und Redland treffen sich immer irgendwelche Kommilitonen, um gemeinsam den Tag zu beenden. Am alten Hafen, wo früher Schiffe aus aller Welt ihre Waren löschten, wird inzwischen in umgebauten Lagerhäusern bis tief in die Nacht gefeiert, etwa im V-Shed gleich an der Peo’s Bridge, der kunstvoll gestalteten Fußgängerbrücke des Floating Harbours.

Einmal im Jahr steht an einem Wochenende im Juli das Bristol Harbour Festival im Kalender, Großbritanniens größtes öffentliches Festival. 2020 fällt es coronabedingt aus. Im nächsten Jahr findet es bereits zum 50. Mal statt.

In jedem Juli findet das große Bristol Harbour Festival in der Stadt statt.

Wer es origineller haben will, macht sich auf in eine der Insiderlocations – etwa zu den Partys des Loco-Klubs, eines früheren Tunnels unter dem Bahnhof Temple Meads, oder zum Pump House, einem alten Pub am Hafeneingang, der mit mehr als 800 Sorten Gin aufwartet. The Crofters Rights in Stokes Croft ist eigentlich eine Craft Beer Bar mit guter Pizza – im hinteren Teil aber gibt es regelmäßig legendäre Partys.

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Die maritime Stadt Bristol

Viel ist nicht mehr geblieben vom lebhaften Handel in Bristol – doch noch immer ziehen sich die zahlreichen Hafenbecken wie Adern durch die Innenstadt. Der Hafen war vor Jahrhunderten einer der größten des Landes, besonders wichtig für den Seehandel mit Amerika. Tabak lagerte hier in den riesigen Speichern, aber auch Tee und andere Waren.

Zu Bristols dunkler Vergangenheit gehört allerdings auch der Sklavenhandel. Im 18. Jahrhundert wurden von hier aus mehr als eine halbe Million Menschen aus Afrika gegen ihren Willen nach Amerika gebracht. 

Die SS Great Britain war einst das erste schraubenangetriebene Stahlschiff der Welt. Heute steht es Besuchern im Hafen von Bristol offen.

An diese Zeit erinnern heute die Museen der Stadt, unter anderem das M Shed, ein Wissenschafts- und Technikmuseum in einem der früheren Lagerhäuser, außerdem die SS „Great Britain“, das erste schraubenangetriebene Stahlschiff der Welt. Es wurde hier in Bristol vom bekannten britischen Ingenieur Isambard Kingdom Brunel erbaut. Und hier liegt es heute wieder als Besucherschiff im Trockendock.

Brunel ist aber vor allem für eine ganz andere Konstruktion bekannt: die Clifton Suspension Bridge. Diese Hängebrücke über dem Avon ist längst zum Wahrzeichen Bristols geworden.

Die Kulturstadt Bristol

Über den wichtigsten Bestandteil der Bristoler Kunstszene ist paradoxerweise wenig bekannt: Der geheimnisvolle Streetart-Künstler Banksy, der bewusst nie öffentlich auftritt, wurde hier geboren. So viel immerhin weiß man. Und er hat auch etliche Häuserwände der Stadt mit seinen Kunstwerken verziert. Aber nicht alles, was wie Banksy aussieht, ist auch von ihm – Bristol hat sich zu einem wahren Zentrum der Streetart-Szene entwickelt. Unter anderem in der Innenstadt und in Redland gibt es zig Kunstwerke, alle öffentlich zugänglich, eines schöner als das andere.

Aber auch in der Theaterszene hat die Stadt einen Namen: Das Old Vic in der Nähe des Hafens ist die älteste noch bespielte Bühne des Landes. Und der Hippodrome in der Nähe gehört zu den Top-Musicaltheatern des Landes.

Der geheimnisvolle Streetart-Künstler Banksy stammt aus Bristol. Im Stadtgebiet sind viele seiner Werke zu sehen.

Musikalisch ist Bristol die Geburtsstadt des Trip-Hop, der von Bands wie Massive Attack und Portishead in alle Welt getragen wurde. Aus dem Fernsehen kennt man die Stadt durch etliche Außenaufnahmen für die BBC-Serie „Sherlock“ mit Benedict Cumberbatch – auch die Trickfilme „Wallace and Gromit“ entstanden hier. Das Produktionsstudio Aardman hat die Stadt zu einem der wichtigsten Animationsfilmstandorte der Welt gemacht.

Die Foodie-Stadt Bristol

Engländer essen nur Fish and Chips und warmes Frühstück? Vergessen Sie es! Bristol ist zu einer der kulinarischen Entdeckungen des Landes geworden. Köche in angesagten Restaurants kochen den Jahreszeiten entsprechend stets mit frischen Produkten – vor allem viel Fisch und Fleisch aus Großbritannien. Aber auch auf Vegetarier und Veganer ist man überall eingestellt.

Die Boston Tea Party in der Park Street hat sich vom studentischen Coffeeshop zu einem der besten Orte der Gegend für Kaffeespezialitäten gewandelt. Im idyllischen Garten entspannen im Sommer viele Menschen aus Bristol.

Das Lido in Clifton ist einer der spektakulärsten Orte der Stadt für ein Abendessen – es ist Teil eines alten Stadtteilschwimmbades. Abends sitzt man am Rand des Beckens und sieht bei leckeren Gerichten die Anwohner ihre Bahnen ziehen.

Das Restaurant Lido in Clifton ist Teil eines alten Stadtteilschwimmbads.


Das Browns ist in einem früheren Teil der Universität untergebracht, einem Gebäude, das optisch an die Paläste Venedigs erinnert. Innen ist es im Kolonialstil eingerichtet und bietet exzellente, frische britische Küche. Und wer es lieber rustikal mag: Viele Pubs bieten inzwischen auch abends Hausmannskost an.