09.01.2017
Schlemmen und feilschen in Istanbul
Die Hauptstadt der Türkei spiegelt den Spagat zwischen Tradition und Moderne bildhaft wider: Sie ist die Verbindung zwischen Asien und Europa, durch den Bosporus-Kanal getrennt und die gleichnamige Brücke verbunden.
Blick auf den Galataturm über dem Goldenen Horn im Istanbuler Stadtteil Eminönu am Bosporus.
Foto: imago/Lars Berg
Eine beeindruckende Vielfalt verschiedener Kulturen und Traditionen ist zu spüren. Eine wahre Freude für alle Kulturfans und Reisende, die in eine Welt mit langer Historie eintauchen wollen.
Die Türken sind sehr herzliche Menschen mit einem Schalk im Nacken. Wer sich an ihrer oftmals aufdringlich wirkenden Verkaufsweise stört, versteht vielleicht die Kultur nicht ganz, die auf eine lange Händlergeschichte zurückführt. Das Geschäftstreiben liegt diesem Volk einfach im Blut und die Leidenschaft, mit der sie ihre Produkte anbieten, ist deutlich zu spüren.
Auf den Basaren wird alles wie brandheiße Ware angeboten, es wird gefeilscht, bis einem die Ohren schlackern. Der beste Tipp, um dich dabei nicht aus der Ruhe bringen zu lassen: Sieh das ganze als ein unterhaltsames Schauspiel an und nimm es mit einer Prise Gelassenheit und Humor. Du kannst tatsächlich tolle Schnäppchen machen, wenn du erst einmal den reellen Preisrahmen herausgefunden und dich auf die Feilscherei eingelassen hast.
Blick auf die Blaue Moschee in Istanbul.
Foto: Julia Jerg
Die Blaue Moschee bei Nacht, wunderschön.
Foto: Julia Jerg
Die Blaue Moschee ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Istanbul.
Foto: Julia Jerg
Schifffahrt auf dem Bosporus in Istanbul.
Foto: Julia Jerg
Die Brücken über den Bosporus in Istanbul verbinden den europäischen und den asiatischen Teil der Stadt.
Foto: Julia Jerg
Bei einer Schifffahrt in Istanbul siehst du unter anderem die Bosporus-Brücken.
Foto: Julia Jerg
Der Galataturm im Istanbuler Stadtteil Beyoğlu.
Foto: Julia Jerg
Der Galataturm wird nachts angestrahlt.
Foto: Julia Jerg
Im Arasta-Basar geht es recht ruhig zu.
Foto: Julia Jerg
Der Stand eines Gewürzbasares in Istanbul.
Foto: Julia Jerg
Julia Jerg genießt ihren schwarzen Kaffee (der ist ziemlich stark).
Foto: Julia Jerg
Der türkische Tee wird mit Würfelzucker serviert.
Foto: Julia Jerg
Eine Frau bereitet traditionell Fladenbrot mit Schafskäse-Füllung zu.
Foto: Julia Jerg
Granatapfel- und Orangensaft sind neben Tee und Kaffee beliebte Getränke, die an der Straße verkauft werden.
Foto: Julia Jerg
Geröstete Kastanien gibt's in Istanbul an fast jeder Ecke.
Foto: Julia Jerg
Straßenmusiker in Beyoğlu sorgen für Unterhaltung.
Foto: Julia Jerg
Die „İstiklal Caddesi“ ist eine der bekanntesten Shopping-Straßen in Istanbul.
Foto: Julia Jerg
Blick auf die Hagia Sophia. Ehemalige byzantinische Kirche, später Moschee, heute Museum.
Foto: Julia Jerg
Schild in Istanbul mit der Aufschrift „Sie nennen es Chaos, wir nennen es Zuhause“.
Foto: Julia Jerg
Die Basilika St. Antonius ist eine römisch-katholische Kirche in Istanbul.
Foto: Julia Jerg
Der Sahaflar-Bücherbasar in Istanbul.
Foto: Julia Jerg
Für die Händler gibt's türkischen Tee
In den kleinen Gassen sausen immer wieder Männer mit Tabletts vorbei. Sie tragen den von den Türken geliebten Çay (Aussprache: Tschai) zu den Verkäufern in den umliegenden Geschäften. Der aromatische schwarze Tee ist besonders in den kalten Wintermonaten beliebt und wird in kleinen Gläschen (meist ohne Henkel!) und mit beiliegendem Würfelzuckern serviert.
Zur Mittagszeit erscheinen die Männer dann mit größeren Tabletts. Nun tragen sie aufeinander gestapelte Teller mit leckeren Mittagsgerichten (abgedeckt mit Klarsichtfolien) zu ihren Kunden in der Nachbarschaft – Lieferservice à la Türkei.
Den Touristen werden die köstlichen Gerichte mit viel Charme und guter Laune in den Restaurants serviert. Von den uns gut bekannten Kebabs über traditionelle Fleischbällchen (Köfte) bis hin zu gegrilltem Gemüse mit Lammfleisch, Suppen und Bohnengerichten – die türkische Küche ist so vielfältig und bunt wie Istanbuls Straßenviertel.
Hier sind ein paar türkische Süßspeisen, die du bei einem Istanbul-Besuch unbedingt probieren musst:
• Baklava: Eine süße Delikatesse aus Blätterteig, Pistazien und Sirup oder Honig. Die Einwohner genießen die kleinen Stücke nicht nur als Nachtisch, sondern auch mal so zwischendurch.
Baklava in verschiedenen Ausführungen: leckere, aber sehr süße, türkische Nachspeise. Foto: Julia Jerg
Wer Nachwuchs bekommt, lädt die Familie und Freunde nach der Geburt ein und versorgt sie mit einer großen Portion Baklava. „Wenn es ein Junge ist, gibt es natürlich mehr und manchmal schlachten wir für diesen Anlass dann sogar auch eine Ziege“, erklärt uns der freundliche Baklava-Verkäufer.
• Kadayif ist ähnlich und mindestens genau so lecker: Der Boden ist aus einer dünnen Zuckermasse, der eine Pistazienschicht trägt. Oben drauf kommt Zucker und grob gemahlener Teig. Zum Schluss wird ein kleines Häufchen gemahlene Pistazien zur Verzierung oben drauf gesetzt. Fertig ist der türkische Leckerbissen.
• Künefe ist mein persönliches Highlight und für alle eine Gaumenfreude, die offen für Süßes in Kombination mit Herzhaftem sind. Dieser in geraspeltem Teig frittierte Käse wird in Sirup oder Honig gebadet und danach mit einer großen Portion Frischkäse serviert. Ein toller Snack, der auch als Abendessenersatz dienen kann.
Türkische Leckereien in der Auslage.
Foto: Julia Jerg
Baklava mit Grießpudding-Füllung, mjam ... Heißt auf türkisch „Söbiyet“.
Foto: Julia Jerg
Baklava in verschiedenen Ausführungen: leckere, aber sehr süße, türkische Nachspeise.
Foto: Julia Jerg
Künefe ist eine Nachspeise aus Käse.
Foto: Julia Jerg
Granatapfel- und Orangensaft sind neben Tee und Kaffee beliebte Getränke, die an der Straße verkauft werden.
Foto: Julia Jerg
Mhhh, lecker Kebab!
Foto: Julia Jerg
Geröstete Kastanien gibt's in Istanbul an fast jeder Ecke.
Foto: Julia Jerg
Auslage auf einem Gewürzbasar in Istanbul.
Foto: Julia Jerg
Nuss-Sorten auf einem Gewürzbasar.
Foto: Julia Jerg
Gefüllte Teig-Leckereien auf einem Gewürzbasar in Istanbul.
Foto: Julia Jerg
Beyoğlu oder Sultan Ahmet?
Vor der Ankunft in Istanbul stellt sich die große Frage, wo du dir am besten eine Unterkunft suchst. Die Attraktivität des historischen Viertels im Süden, Sultan Ahmet, liegt sicherlich darin, dass hier die Wahrzeichen der Stadt, wie die Hagia Sophia oder die Blaue Moschee liegen und somit leicht zu Fuß besucht werden können.
Das nördlich gelegene Beyoğlu mit kleinen Gassen verzaubert vor allem wegen seiner tollen Aussicht auf das gegenüberliegende Sultan Ahmet. Hier liegt außerdem eine der meist besuchten Einkaufsstraßen des Landes, die Istiklal Caddesi.
Beide Stadtviertel liegen auf dem europäischen Kontinent, werden allerdings durch die elf Kilometer lange Bucht, das „Goldene Horn“, getrennt. Bei einer Schiffsrundfahrt kannst du diesen Teil des Bosporus befahren und hast eine tolle Aussicht auf beide Stadtteile.
Tipp: Wenn du mehr als 3 Tage Zeit hast, solltest du deinen Besuch in Istanbul auf die beiden Viertel verteilen.
Wie sicher eine Reise nach Istanbul ist, erfährst du hier.
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