Verlassene Städte: Die faszinierendsten Lost Places der Welt
Kriege, Naturkatastrophen und Wirtschaftskrisen – weltweit gibt es zahlreiche faszinierende Geisterstädte. Diese Lost Places sind nicht nur gruselig, sondern haben oft auch eine interessante Geschichte.
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Lost Places gibt es in fast jedem Land. Darunter: verlassene Hotels, Bahnhöfe, Flughäfen und Freizeitparks – das ist nicht ungewöhlich. Doch in manchen Ländern gibt es ganze Dörfer und Städte, in denen niemand mehr wohnt.
Um so faszinierender ist dann die Geschichte hinter den leeren Straßen, in denen sich die Natur ungehindert ausbreitet, und den Häusern, die langsam zu Ruinen zerfallen. Einige dieser Geisterstädte sind beliebte Touristenziele, auch wenn sie ziemlich gruselig wirken. Wir stellen euch die interessantesten verlassenen Städte vor.
Craco, eine verlassene Bergstadt in Italien
In der süditalienischen Region Basilikata befindet sich die verlassene Stadt Craco. Die jahrhundertealte Bergstadt wurde auf einem steilen Gipfel gebaut. Im Laufe der Jahre wuchs die Bevölkerung derart an, dass sich die Stadt bis 1815 in zwei Bezirke aufteilte.
Doch im Jahr 1963 musste Craco aufgrund einer Reihe von Erdrutschen evakuiert werden und die Einwohner zogen in das Tal von Craco Peschiera.
In der süditalienischen Region Basilikata liegt die verlassene Stadt Craco.
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1972 dann die nächste Katastrophe: Eine Überschwemmung verschlimmerte die Situation und verhinderte eine mögliche Wiederbevölkerung des historischen Zentrums. Nach einem weiteren schweren Erdbeben im Jahr 1980 wurde die Stadt dann endgültig verlassen.
Oradour-Sur-Glane, das verlassene Dorf in Frankreich
Oradour-Sur-Glane ist ein kleines Dort etwa 22 Kilometer nordwestlich von der Stadt Limoges entfernt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Ort von der Waffen-SS komplett zerstört und fast alle Einwohner wurden ermordet. Auf diese Weise erlangte das Dorf traurige Bekanntheit.
Die Überreste sind heute eine Mahn- und Gedenkstätte mit einem angeschlossenen Dokumentationszentrum. Direkt nach dem Krieg wurde neben dem zerstörten Dorf ein neuer Ort errichtet.
Die Ruinen von Oradour-Sur-Glane in Frankreich.
Pyramiden, die nördlichste Geisterstadt der Welt
Pyramiden in Norwegen befindet sich hoch über dem Polarkreis auf dem Archipel Spitzbergen – und ist damit die nördlichste Geisterstadt der Welt. Die einst erfolgreiche Kohlebergbausiedlung wurde 1910 von Schweden gegründet. Richtig ausgebaut haben allerdings erst die Sowjets den Ort, als sie die Kohleabbaurechte 1920 erwarben. Es wurden Wohnhäuser, ein Restaurant, eine Tankstelle, Bildungsstätten für Kinder und sogar ein Hotel erbaut.
Nach rund 50 Jahren wurde der Abbau zunehmend schwerer – die Schließung drohte. Hinzu kamen sinkende Kohlepreise und ein Flugzeugabsturz in der Nähe, bei dem 1996 viele Minenarbeiter starben.1998 wurde die Mine letztlich geschlossen. Nachdem im Jahr 2000 auch die letzten Menschen die Stadt verließen, verwandelte sich die Stadt in einen gefrorenen Lost Place.
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Pyramiden in Norwegen ist die nördlichste Geisterstadt der Welt.
Mittlerweile ist der Ort wieder für Touristinnen und Touristen zugänglich. Diejenigen, die Pyramiden besuchen, müssen aber zuerst die abgelegene Stadt Longyearbyen erreichen, bevor sie für die letzten Meter ein Schneemobil nutzen können.
Belchite, nach dem Spanischen Bürgerkrieg
Im Spanischen Bürgerkrieg ging dieser Lost Place als Schauplatz der Schlacht von Belchite 1937 in die spanischen Geschichtsbücher ein. Damals wurde die Stadt beinahe völlig zerstört. Die Ruinen erhielt man zur Erinnerung an die Schrecken des Krieges, heute sind sie eine Sehenswürdigkeit. Sowohl tagsüber als auch nachts sind geführte Besichtigungen möglich.
Neben den Ruinen der alten Stadt wurde das heutige Belchite (nuevo) errichtet. Beide Orte befinden sich etwa 50 Kilometer südöstlich von der Provinzhauptstadt Saragossa entfernt.
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Zum exklusiven GutscheinDas ursprüngliche Belchite wurde im Spanischen Bürgerkrieg zerstört.
Kayaköy, eine verlassene Kleinstadt in der Türkei
Nur acht Kilometer südlich des Touristen-Hotspots Fethiye in der Türkei liegt Kayaköy, eine verlassene Stadt, die heutzutage nur noch selten besucht wird. Die verlorene Steinstadt hieß früher Levissi und hatte einst rund 10.000 Einwohner. Zur Geisterstadt wurde sie 1923 am Ende des griechisch-türkischen Krieges.
Nur acht Kilometer südlich des Touristen-Hotspots Fethiye liegt Kayaköy.
Die ehemaligen griechischen Bewohner wurden nach den Bestimmungen des Vertrags von Lausanne – einem Abkommen der türkischen und der griechischen Regierung – vertrieben.
Seither liegt die auf einem Hang errichtete Stadt brach. Ein großes Erdbeben im Jahr 1957 verwüstete zudem große Teile.
Geisterstadt Kolmannskuppe in der Namib-Wüste
In der Namib-Wüste im südlichen Afrika liegt die Geisterstadt Kolmannskuppe. Einst stürmten Horden von Diamantensuchern in den Ort, doch bald waren die Quellen erschöpft. Etwa 1956 wurde die Stadt in Namibia vollständig aufgegeben.
In der Namib-Wüste im südlichen Afrika liegt Kolmannskuppe, eine Geisterstadt.
Seitdem erobert die Wüste den Ort zurück. Die Gebäude sind teilweise vollständig mit Sand bedeckt, Türen und Fenster verschüttet, und in einigen Häusern türmen sich die Sanddünen auf.
Die verlassene Insel Hashima in Japan
Fünf Kilometer von der japanischen Stadt Nagasaki entfernt gibt es sogar eine ganze Insel, die verlassen wurde. In den 1970er-Jahren lebten rund 5250 Einwohner auf Hashima, doch mit der Industrialisierung Japans zogen alle nach Nagasaki. Seither wird die von einem Damm umgebene Insel nur noch von Tieren bewohnt.
Nur wenige Kilometer von der Stadt Nagasaki entfernt liegt die verlassene Insel Hashima.
Seit 2009 ist der Lost Place für Touristen zugänglich. Die Insel gehört heute zum Unesco-Weltkulturerbe.
Der wohl berühmteste Lost Place der Welt: Prypjat
Prypjat gehört zu den berühmtesten Geisterstädten der Welt. Die Stadt wurde 1986 zu einem Lost Place, als eine verheerende Explosion im Kernkraftwerk Tschernobyl die Stadt traf. Die Katastrophe hat die Bevölkerung der Stadt von 50.000 auf null gesenkt. Das Unglück gilt als die schlimmste Atomkatastrophe der Geschichte.
Die Atomexplosion des Kraftwerks Tschernobyl machte die Stadt Prypjat zu einem Lost Place.
Jahrzehntelang umgab das Gebiet in der Ukraine eine Sperrzone, die sich über 30 Kilometer in alle Richtungen von der Stadt aus erstreckte. Ab 2011 wurde der Ort für Touristen zugänglich gemacht. Vor Russlands Krieg gegen die Ukraine gab es durch die Serie „Chernobyl“ sogar einen richtigen Besucher-Hype.