Ein echtes Abenteuer lebt von beeindruckenden Szenen und unvergesslichen Erinnerungen? Das stimmt zwar im Großen und Ganzen, allerdings musst du dafür nicht unbedingt einen Berg besteigen oder in ein anderes Land reisen. Mit einem Mikroabenteuer kannst du dies zu jeder Zeit in deiner näheren Umgebebung erleben.

Du brauchst nur etwas Kreativität, und schon erlebst du eine ganz neue Welt – trotz Kontaktverbot aufgrund des Coronavirus. Zur Anregung kommen hier einige Ideen.

1. Im Garten oder auf dem Balkon zelten

Auch eine Nacht draußen zu schlafen kann ein kleines Abenteuer sein. Dafür musst du nicht unbedingt in irgendeinen Wald. Schnapp dir einfach ein Zelt und bau es im Garten oder auf dem Balkon auf. Vor dem Schlafengehen kannst du den Sternenhimmel betrachten, ein Glas Wein oder einen heißen Kakao trinken und mit deinem Partner die schönsten Reiseerinnerungen teilen. 

Im Morgengrauen wecken dich dann die Vögel mit ihrem Gezwitscher und Insekten mit ihrem Summen. Für diesen kurzen Moment vergisst du mit Sicherheit, dass du eigentlich nur zu Hause bist. 

Solltest du kein Zelt haben, dann bau dir doch eine kleine Bude aus Decken und Bettlaken. Dann mummel dich in eine Decke ein und mach es dir draußen gemütlich. Und das Beste daran: Du kannst das kleine Abenteuer jeden Tag erleben, es liegt nur an dir, ob du dich traust. 

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2. Ein Feuer machen – oder es lernen

Zu einem Camping-Abenteuer im eigenen Garten gehört ein kleines Feuer dazu. Denn es hält dich warm, sorgt für eine entspannte Atmosphäre und du kannst dir Stockbrot oder Marshmallows rösten.

Aber: Beim Feuermachen kommt es auf die Technik an. Wenn du wie ein echter Überlebenskünstler agieren willst, dann brauchst du trockene Äste und Gräser zum Entzünden und breite Hölzer, damit das Feuer auch lange brennt. Anfänger dürfen zum Anzünden auch Streichhölzer verwenden. Das genaue Vorgehen findest du zum Beispiel auf der Website Bergzeit.

Wichtig bei der ganzen Aktion ist, dass du eine Feuerschale verwendest und in einem Radius von drei Metern keine brennbaren Gegenstände in der Nähe lagerst.

3. Bastle deine Ausrüstung für den nächsten Ausflug selbst

Während das Feuer knistert, hast du genügend Zeit, um über die Welt zu philosophieren oder um dich für deinen nächsten Ausflug vorzubereiten. Feuer machen kannst du ja schon, nun wird es Zeit für die Herstellung deiner Ausrüstung.

Inspirationen dafür finden Outdoor-Fans nicht unter dem Stichwort DIY, do it yourself, sondern MYOG, make your own gear. Beispielsweise kannst du dir deinen Trekking-Rucksack selbst basteln oder einen Schlafsack zu einem Poncho umfunktionieren.

Wenn dir das zu aufwendig ist, hat der reisereporter für dich fünf Travel-Gadgets aufgelistet, die du selbst machen kannst.

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4. Nutze einen Campingkocher für den Kaffee am Morgen

Nach einer aufregenden Übernachtung im Garten oder auf dem Balkon bringt dich morgens eine Tasse Kaffee bestimmt wieder ordentlich auf Touren. Allerdings ist es wenig abenteuerlich, sich den Energie-Trunk wie gewohnt in der Küche zuzubereiten. Also verwende doch mal einen Campingkocher dafür – egal, ob kalt oder warm, Regen oder Sonne.

Doch sei gewarnt: Der Gebrauch ist gar nicht so einfach. Hier und da klemmt es beim Anschrauben der Gasflasche, und du solltest darauf achten, den Hahn in die richtige Richtung zu drehen. Bei den vielen kleinen Hindernissen, die du vor deinem ersten Kaffee bewältigen musst, hast du bereits morgens das erste Abenteuer hinter dir und bist gleichzeitig für den nächsten echten Camping-Trip gut gewappnet.

5. Vögel zählen oder Vogelbingo spielen

Bei deinem entspannten Tag im Garten oder auf dem Balkon kannst du nebenbei deine Vogelkenntnisse erweitern. Eine vorbeifliegende Amsel wird wohl fast jeder erkennen, aber wie sieht es aus mit Blau- und Kohlmeise, Lerche und Haussperling? Könntest du die Vögel unterscheiden? Mithilfe des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) kannst du deine Kenntnisse aus der Grundschule auffrischen.

Wenn du das nicht nötig hast, dann vertreib dir doch mit Vogelzählen und Vogelbingo die Zeit. Beide Dinge lassen sich gut kombinieren. Schreib dir einfach einige Vogelarten auf einen Zettel auf, und immer wenn du eine Art siehst, dann streich diese für das Vogelbingo durch. Hier ein paar Beispiele:

  • Amsel
  • Bachstelze
  • Blaumeise
  • Kohlmeise
  • Lerche
  • Haussperling
  • Elster
  • Buchfink
  • Ringeltaube
  • Rauchschwalbe
  • Star
  • Singdrossel

Beim Vogelzählen kannst du vom 8. bis zum 10. Mai sogar den Nabu unterstützen. Bei der großen Vogelzählaktion „Stunde der Gartenvögel“ sind alle Naturliebhaber aufgerufen, an diesen beiden Tagen die gesehenen Vögel zu notieren und zu melden.

6. Digital Detox im eigenen Garten

Wann warst du das letzte Mal einen ganzen Tag lang allein, hast geschwiegen und nicht aufs Handy geschaut? Denn auch in Zeiten von Corona ist der Tag von ständigem Geplapper in den sozialen Medien geprägt – das führt aber in vielen Fällen dazu, dass wir unsere innere Stimme nicht mehr hören.

Bei diesem Mikroabenteuer geht es darum, das Handy morgens auszumachen, rauszugehen und dir dort eine Gesprächs-Auszeit zu gönnen und bewusst zu schweigen. Am besten einen ganzen Tag lang, vielleicht sogar noch länger. Dann hörst du deine innere Stimme auch wieder besser.

Während dieser Auszeit kannst du dich auch ein wenig der Gartenpflege widmen: Boden umgraben, Blumen pflanzen, ein Hochbeet anlegen. Wenn du keinen eigenen Garten hast, kannst du dir ein kleines Paradies für den Balkon anlegen, indem du deine Blumenkästen mit Blumenzwiebeln und Erde füllst oder Kräutersamen säst: Durch das Anpflanzen von heimischen und mediterranen Kräutern kannst du außerdem deine Gerichte aufpeppen und dich so wenigstens geschmacklich in ein anderes Land versetzen.

7. Sonnenaufgang bestaunen

Wie du vielleicht bereits bemerkt hast, musst du für ein Mikro-Abenteuer nicht mal einen ganzen Tag oder gar ein Wochenende opfern. Um den Sonnenaufgang zu bestauenen, brauchst du nur wenige Stunden. Einen Haken gibt es allerdings: Du musst dafür früh aufstehen.

Doch mit der Erinnerung an einen schönen Sonnenaufgang lässt sich auch ein Arbeitstag überstehen, und die Müdigkeit bekämpfst du einfach mit Kaffee. Natürlich kannst du für den perfekten Ausblick auch auf einen Berg oder einen Hügel wandern und ihn von dort genießen. Eine Alternative könnte aber auch das Dachfenster in deinem Wohnaus sein. Die Morgenröte und die ersten Sonnenstrahlen des Tages könntest du dort direkt mit einer warmen Tasse Tee oder Kaffee aufsaugen. 

8. In einer Hängematte entspannen

Du hast nach einem anstrengenden (Heim-)Arbeitstag keine Lust auf Gartenarbeit oder Ähnliches? Dann lass deine Seele doch einfach in einer Hängematte baumeln. Viele Hängematten kannst du günstig online bestellen und entweder im Garten oder auf dem Balkon aufhängen. Einmal aufgebaut und reingelegt, fühlst du dich schnell wie im Urlaub.

Gleichzeitig betrachtest du die Welt aus einer anderen Perspektive und schaukelst schnell alle negativen Gedanken weg. Auch ein kleines Nickerchen ist auf der Hängematte möglich. Oder sogar eine Nacht im Freien, allerdings solltest du aktuell bei den Minusgraden noch darauf verzichten.

9. Im Regen tanzen – oder wenigstens spazieren gehen

Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, gibt es in ganz Deutschland eine Kontaktsperre, deshalb darfst du nur noch allein, mit einer weiteren Person, die nicht zum Haushalt gehört, oder mit Personen aus deinem Haushalt spazieren gehen. Einige Bundesländer haben noch strengere Regeln.

Die Leitlinien führen dazu, dass viele Familien tagsüber rausgehen, um den Kopf frei zu bekommen. So kommt es gelegentlich unbeabsichtigt zu Menschenansammlungen, die wiederum eine Ausbreitung des Virus begünstigen.

Wenn du lieber niemandem begegnen willst, aber auf einen Spaziergang nicht verzichten möchtest, dann trau dich doch bei Regen nach draußen – schließlich bist du nicht aus Zucker. Geh bei der Gelegenheit doch mal andere Wege. So hast du nicht nur ein kleines Abenteuer im Regen, sondern entdeckst Dinge, die du zuvor vielleicht nicht gesehen hast.

Übrigens: Auch ein Tanz im Regen auf dem Balkon oder im Garten befreit den Kopf. Probier es doch mal aus! 

10. Kleine Nachtwanderung um den Block

Ein Spaziergang im Regen ist allerdings nur möglich, wenn es regnet. Eine Alternative kann daher eine kleine Nachtwanderung sein. Bist du schon mal um 2 Uhr nachts um den Block gelaufen? Du kannst die Ruhe genießen, die frische Luft atmen und deinen Gedanken freien Lauf lassen, ohne vielen Menschen zu begegnen.

Andererseits können Dunkelheit und Stille der Nacht ganz schön gruselig sein. Wenn du dir einen zusätzlichen Kick holen willst, solltest du eine Nachtwanderung im Wald ausprobieren. An dieses Mikro-Abenteuer könntest du dich noch lange zurückerinnern. 

11. Pflanzen und Insekten fotografieren

Einfach nur im Garten oder auf dem Balkon zu sitzen kann sehr entspannend sein: Die Sonne scheint dir ins Gesicht, die Vögel zwitschern und eine leichte Brise weht dir um die Ohren. Wenn dir dabei schnell langweilig wird, kannst du auch versuchen, deine Umwelt auf eine andere Art und Weise zu betrachten.

Mit deinem Smartphone oder einer Spiegelreflex-Kamera kannst du die Pflanzen auf deinem Balkon oder die Insekten in deinem Garten fotografieren. Wenn du dann auch noch eine andere Perspektive einnimmst, bekommt das Ganze einen außergewöhnlichen Touch. Hast du zum Beispiel schon mal eine Blume von unten fotografiert? Oder versucht, nur die Blätter zu fokussieren? Bei Insekten wird es schon etwas schwieriger, ein tolles Foto zu schießen.

Da kann es schon zur Herausforderung werden, eine kleine Ameise auf ein selbst gepflücktes Gänseblümchen zu locken oder geduldig auf eine Biene zu warten. In jedem Fall vertreibst du dir so die Zeit und hast mit ein bisschen Übung einige tolle Schnappschüsse, die ausgedruckt vielleicht einen Platz im Wohnzimmer finden.