Südafrika: Tourismus-Verband will Elefantenreiten verbannen
Der südafrikanische Tourismusverband SATSA setzt ein Zeichen gegen die Ausbeutung wilder Tiere: Er fordert in seinen neuen Richtlinien Mitglieder auf, das Reiten oder Streicheln von Wildtieren zu verbannen.
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Die faszinierende Tierwelt Südafrikas hautnah erleben, mit Wildtieren spazieren gehen, sie vielleicht sogar berühren oder auf ihnen reiten – was für viele Urlauber bislang der Höhepunkt ihrer Reise war, sieht der südafrikanische Tourismusverband mehr als kritisch. In seinem neuen Leitfaden führt er neue Regeln zum Umgang mit Wildtieren ein.
Veranstalter sollten „ethischere Entscheidungen treffen und die Tierwelt besser beschützen“, berichtet das Magazin „Cape Town Etc“. Kuscheln mit Jungtieren, Spaziergänge mit Raubtieren oder Elefanten sowie das Reiten wilder Tiere sollen schon bald der Vergangenheit angehören.
In ganz Südafrika verbieten kann der Verband Elefantenreiten nicht
Der Verband will verhindern, dass in Südafrika Aktivitäten angeboten werden, die nicht der Natur wilder Tiere entsprechen. Wenn sich Unternehmen und Anbieter nicht an die Regeln halten, will der Verband sie ausschließen.
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Verbieten kann der SATSA die Angebote aber nicht, er kann lediglich Empfehlungen an Einrichtungen aussprechen. Weisungsbefugnis in Südafrika hat er nicht. Diese Aktionen nennt der Tourismusverband-Regeln „inakzeptabel“:
Tiershows
Weder wilde noch andere Tiere sollen für Tiershows trainiert werden. Denn dafür würden die Tiere oft bestraft. Außerdem verfolgen Vorstellungen mit Tieren selten Ziele in Sachen Bildung oder Naturschutz.
Tiere streicheln
Menschen kriegen sich beim Anblick von Baby-Löwen oder -Tigern vor Freude kaum ein– für die Jungtiere bedeuten Interaktionen mit Menschen allerdings Stress auf mehreren Ebenen. Denn zum einen müssen sie dafür von ihren Müttern getrennt werden. Zum anderen haben die jungen Wildtiere von Natur aus Angst vor Menschen.
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Kontakt mit Raubtieren
Damit der Umgang mit Raubtieren wie Geparden, Löwen oder Tigern nicht gefährlich wird, müssen diese oft ausgiebig trainiert werden. Nicht selten geht das mit schädlichen Techniken einher und die Tiere leben in Gefangenschaft. Das führt dazu, dass die Raubtiere sich anders als in ihrem natürlichen Lebensraum verhalten. Das gilt auch für Tiere, denen beigebracht wird, neben Menschen zu gehen.
Reiten
Menschen auf ihrem Rücken durch die Gegend zu tragen entspricht ganz und gar nicht dem Naturell von Wildtieren. Auch hierfür werden sie trainiert und gegen ihren Willen zu Ausritten gezwungen. Für den Tourismusverband Grund genug, auch diese Aktivitäten zu verbieten.
Der Verband warnt außerdem vor illegalem Handel mit Tierprodukten, Jagd und Zucht von Wildtieren sowie vor irreführender Werbung. SATSA hofft, die neuen Regelungen bis Juli 2020 komplett umzusetzen.