Es gibt wohl kaum etwas Schlimmeres auf Reisen, als krank zu werden und statt zwischen Strand und Stadt zwischen Bad und Bett hin- und herzulaufen. Wer unterwegs um die Welt schon mal einen oder mehrere Tage verloren hat, weil er krank war, der weiß: Das kann den Urlaub so richtig vermiesen.

Denn auch wenn die meisten Urlaubskrankheiten nach ein bis zwei Tagen vorbei sind, sind es doch Tage, die man lieber anders genutzt hätte. Dabei ist es gar nicht so schwer, selbst am anderen Ende der Welt, wo hygienische Standards anderen Maßstäben entsprechen als in Mitteleuropa, gesund zu bleiben.

1.Cook it, boil it, peel it or forget it

Die erste und wichtigste Regel auf Reisen ist einfach zu merken und enorm hilfreich für die Entscheidung, was du essen kannst: „Cook it, boil it, peel it or forget it!“ Übersetzt bedeutet das: Koche es, brate es, schäle es oder vergiss es! Die Trinkwasserqualität jenseits von Mitteleuropa ist eine völlig andere, was bedeutet: Werden Lebensmittel damit gewaschen, können Krankheitserreger in unsere Körper gelangen.

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Dazu kommt, dass hohe Temperaturen verbunden mit einer hohen Luftfeuchtigkeit das Wachstum von Mikroorganismen und Krankheitserregern auf der Oberfläche der Lebensmittel fördert. Deshalb gilt: Wasser muss immer abgekocht sein, Fleisch und Fisch gut durchgebraten, Gemüse oder Obst frisch geschält.

2. Trink kein Leitungswasser

Das Thema Wasser ist auf Reisen ein sehr großes. In den meisten Ländern der Welt wird die Wasserqualität nicht so gut kontrolliert wie in Europa. Das bedeutet: Das Wasser ist verunreinigt und Gift für uns. Denn woran Einheimische gewöhnt sind, hat auf unseren Körper eine fatale Wirkung: Wir werden krank. Auf Reisen solltest du deshalb immer nur abgefülltes Wasser trinken und niemals welches aus der Leitung.

Auch beim Zähneputzen ist es sinnvoll, mit dem Wasser aus der Flasche den Mund auszuspülen. Um Plastikmüll zu vermeiden, kannst du dir Fünf-Liter-Flaschen besorgen und das Wasser in deine eigene Trinkflasche abfüllen. Und wenn du selbst Wasser abkochen willst, denk bitte daran: Es muss mindestens zehn Minuten kochen, damit alle etwaigen Keime abgetötet sind.

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3. Fall nicht auf „verstecktes“ Leitungswasser herein

Es ist aber nicht nur das offensichtliche Wasser auf Reisen eine Gefahr, sondern auch das versteckte. Der Cocktail mit Eiswürfeln ist schnell getrunken – doch aus welchem Wasser wurden die gemacht? Wer auf Reisen Leitungswasser vermeidet, aber dann jedes Getränk mit Eiswürfeln bestellt, darf sich nicht wundern, wenn er krank wird. Lieber die Eiswürfel weglassen oder im Lokal nachfragen, ob sie aus abgefülltem Wasser gemacht wurden.

Hier solltest du auch auf dein Bauchgefühl hören und je nach Location entscheiden: Der Barkeeper im Hotel wird ehrlicher antworten als der Verkäufer am Streetfood-Stand. Verstecktes Leitungswasser gibt es aber auch in Speiseeis, Fruchtsäften, auf Obst und Salat. Gerade Obst und Salat werden in fast allen Fällen mit Leitungswasser gewaschen – und das kann fatale Auswirkungen haben. Denn auf den Lebensmitteln könnten sich Krankheitserreger befinden. Lieber isst du nur schälbares Obst und Salate aus gekochten Zutaten wie beispielsweise Kartoffeln.

4. Wasch deine Hände häufig

Oft wird über zu häufiges Händewaschen geschmunzelt, dabei kann es auf Reisen tatsächlich Krankheiten vermeiden. Zum einen ist klar, dass man mit viel mehr Krankheitserregern konfrontiert ist, wenn man vielen Menschen und stark frequentierten Orten begegnet. Zum anderen sollte es ein Automatismus sein, sich nach der Toilette und vor jedem Essen die Hände zu waschen.

Ansonsten kann man Erreger im Nu von den Händen in den Mund übertragen. Deshalb ist unterwegs ein kleines Desinfektionsmittel auch Gold wert. Nur übertreiben sollte man nicht, damit die natürliche Schutzbarriere der Haut nicht zerstört wird.

5. Hör auf dein Bauchgefühl

Und auf deine Beobachtungsgabe. Unterwegs ist es wichtig, dass du auf beides vertraust, immer die Lage checkst und die Situation hinterfragst. Stehst du also vor der Entscheidung, wo du essen sollst, verschaff dir einen Überblick und stell dir folgende Fragen: Ist das Restaurant/der Marktstand auf der Straße sauber? Sieht das Essen frisch aus? Essen viele Einheimische hier? Wird das Essen sauber zubereitet? Wenn du alle diese Fragen beantwortest, weißt du sehr schnell, ob du hier essen kannst. Im Zweifelsfall gilt: Bist du dir nicht sicher, dann iss woanders.

6. Vermeide unterbrochene Kühlketten

In Wahrheit gibt es auf Reisen viel mehr Produkte, die du essen kannst, als solche, die gefährlich werden können. Es gibt aber Dinge, die du lieber nicht zu dir nehmen solltest. Ein wesentliches Problem kann eine unterbrochene Kühlkette auf Reisen sein. Du wirst nie wissen, wie die Dinge gelagert wurden, aber du kannst heikle Zutaten weglassen.

Kalte Büfetts können beispielsweise problematisch sein, wenn Gerichte wie Eierspeisen, Pasteten, Hackfleisch oder alle mit Mayonnaise zubereiteten Mahlzeiten nicht kalt genug gelagert wurden. Denn durch diese Gerichte werden besonders leicht die Erreger von Typhus, Paratyphus und Amöben übertragen. Daher gilt: Lieber Finger weg und etwas anderes essen.

7. Sei vorsichtig bei Fleisch

Fleisch auf Reisen ist eine Sache für sich. Du kannst das beste Steak deines Lebens essen – oder tagelang auf der Toilette verbringen, weil der Fleischspieß vom Straßenstand verdorben war. Auch hier gilt es, mit Hausverstand zu entscheiden, wann du Fleisch isst. In vielen Ländern sind Garküchen ein großes Thema, da das Essen lecker und günstig ist. Da vor Ort gekocht wird, sind die hygienischen Bedingungen aber nicht immer einwandfrei.

Hör deshalb auf dein Bauchgefühl und schau dir die Garküchen genau an. Sieht es sauber aus? Riecht es gut? Und essen hier viele Einheimische? Dann bist du auf der sicheren Seite. Im Zweifelsfall ist es immer besser, auf Reisen auf Fleisch zu verzichten. Alternativ zum Fleischkonsum kannst du deinen täglichen Eiweißbedarf auch mit Bohnen, Erbsen, Linsen und Nüsse stillen.