Anfang Dezember unterschrieb der isländische Umweltminister Guðmundur Ingi Guðbrandsson das neue Gesetz, demzufolge Schiffe in den Hoheitsgewässern von Island kein Schweröl mehr einsetzen dürfen. Und wenn doch, müssen die Schiffe entsprechende Abgasreiniger verwenden, mit denen der Ausstoß von umweltschädlichem Schwefeldioxid verringert wird. Das berichtet „Iceland Review“.

„Natürlich können Schiffe Öl verwenden, bis es andere Energieformen gibt, die hoffentlich bald entwickelt werden“, sagte der Minister. Da Schweröl das schmutzigste der heute verwendeten Öle sei, sei es aber wichtig, es aus den Okösystemen zu verbannen.

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Diese Vorgaben macht Island Kreuzfahrtschiffen

Schon im Mai hatte die Regierung über diese Maßnahmen diskutiert. Am 1. Januar 2020 traten sie nun in Kraft. Statt wie bislang 3,5 Prozent darf der Schwefeldioxidgehalt im Treibstoff 0,1 Prozent dann nicht mehr übersteigen. Das liegt noch unterhalb des internationalen Grenzwerts von 0,5 Prozent, der ebenfalls ab dem 1. Januar galt.

Schon jetzt dürfen Schiffe in den sogenannten Emission Control Areas in der Nord- und Ostsee nicht mit Kraftstoffen fahren, die einen Schwefel- und Schwefeldioxidgehalt von mehr als 0,1 Prozent haben. Der Schweröl-Bann soll übrigens für alle Schiffe gelten, nicht nur für Kreuzfahrtschiffe. Letztere dürfen bereits seit einigen Jahren nicht mehr mit Schweröl betrieben werden, wenn sie in Island im Hafen liegen.

Island folgt mit Kreuzfahrt-Bann dem Vorbild Norwegen

Auch andere Länder haben bereits Verbote gegen Schiffe mit Schweröl ausgesprochen – zumindest teilweise. So müssen Kreuzfahrtschiffe in einigen Fjorden in Norwegen strenge Auflagen erfüllen, um dort einfahren und anlegen zu dürfen. Bei einem Verstoß drohen den Reedereien hohe Geldbußen.

Kürzlich musste ein Kreuzfahrtveranstalter 71.000 Euro Strafe zahlen, weil die „MS Magellan“ mit einem Schwefelgehalt von 0,17 Prozent statt der erlaubten 0,1 Prozent unterwegs war.