Wer seinen Taiwan-Trip plant, hat jede Menge Auswahl – vom pulsierenden Taipeh bis hin zum beschaulichen Sonne-Mond-See ist für jeden Reisetyp etwas dabei. Fast gänzlich unbekannt sind die Penghu-Inseln, die Inseln, Taiwan südwestlich in der Taiwan-Straße zwischen Taiwan und Festlandchina vorgelagert sind.

Auf den Penghu-Inseln leben rund 100.000 Menschen, die meisten Touristinnen und Touristen kommen aus China. Du erlebst bei einer Reise jene Seite Taiwans, die gern mit Ibiza verglichen wird. Allerdings nicht wegen der Partyszene, sondern wegen der Naturschönheiten und der lässigen Attitüde, die auf den Inseln herrscht – Hippie-Feeling inklusive. Wir verraten dir, warum du die Penghu-Inseln auf deine Bucket List setzen solltest.

1. Penghu-Inseln haben traumhafte Strände

Weißer Sand, türkis Wasser: Die Penghu-Inseln sind umgeben vom Ostchinesischen Meer. Überall entdeckt man malerische Strände, die sehr gepflegt und nicht überfüllt sind. Eben weil die Dörfer klein sind und noch nicht allzu viele Touristinnen und Touristen kommen, kann es passieren, dass du einen Strand für dich allein entdeckst.

Postkartenmotiv aus Taiwan: Feiner, weißer Sand trifft auf das türkis changierende Meer.

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Wassersportlerinnen und Wassersportler kommen auch auf ihre Kosten: Die Penghu-Inseln gelten als Surfparadies, allerdings nur in den europäischen Wintermonaten. Von September bis April sind die Temperaturen zu niedrig und die Winde zu stark: Die können dann Geschwindigkeiten von bis zu 90 Stundenkilometern erreichen.

Der Nei’an Beach ist ein weißer Sandstrand unter einer Klippe und sehr ruhig, der Shanshui Beach südöstlich von Magong ist perfekt zum Surfen, am Chihli Beach triffst du fast nur Einheimische. Willst du aufs Wasser, kannst du dir die Ausrüstung ganz easy ausleihen. Besonders cool ist das „Penghu Sunrise B&B“, wo du schlafen und surfen kannst. Hippie-Feeling? Enorm groß!

2. Penghu-Inseln haben beeindruckende Basaltformationen

Die Inselgruppe unterscheidet sich, obwohl sie so nah an Taiwan liegt, dennoch geologisch vom Inselstaat. Die Penghu-Inseln entstanden nämlich vor etwa 17 Millionen Jahren durch die erkaltende Lava gewaltiger Vulkanausbrüche. Das siehst du noch heute: Überall auf den Inseln entdeckst du atemberaubende Gesteinsformationen und Basaltsäulen aus vergangenen Zeiten.

Ganz allein spaziert reisereporterin Jasmin entlang der Basaltformation Daguoye.

Ein besonderes Highlight ist der Besuch der Basaltformation Daguoye in Xiyu Township. Am besten kommst du direkt in der Früh. Dann gehört diese magische Welt dir völlig allein und du kannst die besten Fotos machen.

Auch ein Abstecher in den Kuibishan-Geopark lohnt sich. Im Norden von Xiyu gelegen, entdeckst du hier ein Lava-Plateau mit einer unglaublichen Vielfalt an geologischen Formationen. Einheimische bezeichnen den Ort gern augenzwinkernd als Outdoor-Geologieklasse.

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3. Dörfer der Inseln könnten aus einem Bilderbuch stammen

Eines der schönsten Dörfer der Penghu-Inseln ist Erkan Old Residences. Spazierst du hier durch die schmalen Gassen, hast du direkt das Gefühl, in einem Bilderbuch gelandet zu sein. Denn das komplette Dorf besteht aus Korallenmauern, steinernen Pfaden und Ziegelfassaden. Insgesamt gibt es nur rund 50 Häuser, die aus dem frühen 20. Jahrhundert stammen und deren Stil aus dem Westen, aus Japan und aus Fujian beeinflusst wurde.

Ibiza oder Penghu Islands? In Erkan Village fällt diese Unterscheidung an vielen Ecken ziemlich schwer.

Besonders spannend ist, dass die Einwohnerinnen und Einwohner ihre Türen offen stehen lassen. Damit laden sie Besucherinnen und Besucher ein, ihre Häuser anzuschauen, in denen die meisten auch ihre Arbeiten zeigen oder etwas verkaufen – von leckeren Snacks über Räucherstäbchen bis hin zu Tee.

4. Spektakuläre Strömungen der Penghu-Inseln

Was verrückt klingt, ist auf den Penghu-Inseln wirklich möglich – zumindest mit einem Augenzwinkern. Moses teilte angeblich das Wasser im Roten Meer, und im Osten der Insel, im Kuibishan-Chiyu-Geopark, gibt es eine Attraktion, die daran erinnern soll. An der „Moses Passage“ treffen Strömungen aufeinander – und je nach Wasserstand führt ein Weg durch das Meer zu einer kleinen Felsinsel.

Durch das Wasser schimmert der steinerne Weg, doch noch ist ein Überqueren ohne nasse Füße nicht möglich.

Kommst du zur Flut, siehst du in der Ferne die Insel. Bleibst du nun stehen und beobachtest das Wasser, wirst du sehen, wie der Wasserstand immer weiter sinkt – und bei Ebbe plötzlich ein Weg zur Insel frei wird. Dann stürmen alle Zuschauerinnen und Zuschauer los und spazieren auf dem freigelegten Meeresboden. Ein Erlebnis, das du dir nicht entgehen lassen darfst! 

Sobald mit der Ebbe die Wassermassen abziehen, strömen die Besucher auf den freigelegten Kiesweg.

5. Trotz Inseleinsamkeit urbane Momente in Magong

Zentrum der Penghu-Inseln ist Magong, die Hauptstadt des Archipels, wo du den typischen Alltag der trubeligsten Stadt der Inselgruppe erleben kannst. Hier leben etwa die Hälfte der Einwohnerinnen und Einwohner der Penghu-Inseln. Ob tolle Restaurants, bunte Tempel, wuselige Straßen: In Magong findest du alles, was du brauchst, wenn dir die Einsamkeit an den Stränden zu viel wird.

Das spannendste Gebäude der Stadt ist der Tianhou-Tempel, der älteste Mazu-Tempel Taiwans. Richtig ins Staunen kommst du auch beim Tungliang Banyan Tree. Das ist ein 300 Jahre alter Baum, dessen Wurzeln und Ausläufer sich über die gigantische Fläche von 600 Quadratmetern erstrecken.

Die Arme des 300 Jahre alten Baumes winden sich um die steinernen Pfähle.

Als Restaurant-Tipp gilt das „Cauliflower Old Memory Restaurant“: Innen sehr einfach gehalten, landen hier typische Insel-Spezialitäten auf dem Tisch (siehe Punkt 6). Und nicht vergessen: Unterwegs unbedingt einen Bubble Tea mit Tapioka-Perlen kosten!

6. Das Essen auf den Penghu Islands

Kein Trip nach Asien ohne Foodkoma. Essen nimmt im Alltag und Denken der Taiwanerinnen und Taiwaner einen unglaublich hohen Stellenwert ein, deshalb wirst du garantiert auf deine Kosten kommen – im wahrsten Sinne des Wortes. Auf den Penghu-Inseln dreht sich alles um Fisch und Meeresfrüchte, je frischer, desto besser. Denn auch wenn du in ganz Taiwan überall Fisch bekommst: Penghu ist der unangefochtene Spitzenreiter für Meeresfrüchte, darunter fallen Delikatessen wie Hummer, Tintenfisch, Austern sowie getrocknete und speziell zubereitete Meeresfrüchte.

Frisches Fingerfood von den Straßenimbissen – auf einer Asienreise ein Muss. So auch auf den Penghu Islands.

Die Bedeutung des Fischfangs kannst du schon vom Namen ablesen: Die Penghu-Inseln werden auch „Pescadoren“ genannt, was vom portugiesischen Wort für „Fischer“ kommt. Du solltest auch unbedingt frisches Gemüse und Obst kosten, zum Beispiel Luffa-Gurken oder Kantalupe, eine Melonenart. Am berühmtesten ist jedoch die Kaktusfrucht, aus der großartig und knallig lilafarbenes Eis oder Sorbet gemacht wird – aus zu 100 Prozent natürlichen Zutaten, zum Beispiel bei „Yi Jia Cactus Ice Cream“.

Tourst du über die Inseln, gilt eine Regel: Die Augen offen halten nach Foodständen. Oft entdeckst du in einem kleinen Dorf einen vereinzelten Stand, wo die besten Gerichte auf einem einfachen Gaskocher zubereitet werden. Als Foodmarket ist der Peichen Market mit rund 180 Ständen einen Besuch wert. Hier gibt’s nicht nur tolle lokale Produkte, sondern auch Foodstände mit großartigen Snacks.